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Aktuell: 

CANTIAMO im März 2014 , kurz vor der Performance beim Kreisberatungssingen in Watzenborn-Steinberg.


Doch nun:

In den letzen 160 Jahren ist in unserer Vereinsgeschichte natürlich Einiges passiert, hier ein kleiner Auszug:

( Dokumentierende Bilder folgenn etwas weiter unten )

"Wie aus dem Singverein Staufenberg die Sängervereinigung 1854 Staufenberg e.V. wurde"

 

Singverein Staufenberg

 Von der Gründung durch Schullehrer Ludwig Gompf im Jahre 1854 fehlen leider alle Unterlagen. Es gibt aber handschriftliche Liederbücher, die ganz eindeutig auf das Gründungsjahr hinweisen.

Als Gompf 1873 nach Darmstadt-Eberstadt zog, nahm die Vereinsarbeit Rückschläge hin. Auch durch den Krieg 1870/71 dürfte die Arbeit des Vereins fast zum Erliegen gekommen sein.

 

Gesangverein Staufenberg

In den Folgejahren verbreitete sich der Wunsch, einen neuen Gesangverein zu gründen. So kam es am 16. Januar 1879 zu einer Gründungsversammlung, in der sich der Verein den Namen GESANGVEREIN STAUFENBERG gab, es wurden nun regelmäßig Singstunden abgehalten.

Gesangvereine pflegten um diese Zeit nicht nur den Gesang, sondern es waren auch patriotische Vereine. Zu einem solchen gehörte somit auch eine Fahne. Diese erste Fahne des Gesangverein Staufenberg wurde bereits 1884 geweiht.

Nach einigem Auf und Ab der vergangen Jahrzehnte wurde der Aufschwung des Vereins durch den ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Viele Männer waren im Felde und an geregelte Übungsstunden war nicht zu denken. Erst 1919 nahm der Verein mit 46 Mitgliedern seine Tätigkeit wieder auf.

 

Arbeitergesangverein Staufenberg

Die unterschiedlichen politischen Auffassungen der einst einigen Sänger führten dazu, dass am 10. September 1921 in der Gaststätte Geißler ein neuer Gesangverein gegründet wurde. Der Verein gab sich den Namen ARBEITERGESANGVEREIN STAUFENBERG.

Über die Tätigkeit des Vereins ist wenig bekannt, da die Unterlagen im Jahre 1933 nahezu ausnahmslos beschlagnahmt wurden und nach dem Krieg nicht mehr auffindbar waren. Jedoch ist unumstritten, dass der Wettbewerb zweier Gesangvereine in Staufenberg das gesangliche Niveau stark erhöhte.

 

Sängervereinigung Staufenberg

Am 3. August 1947 fanden sich im Gasthaus Geißler 45 Sänger zur Wiedergründung zusammen und gründeten aus beiden Vereinen die SÄNGERVEREINIGUNG STAUFENBERG. Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre gab es eine Fülle von Veranstaltungen. 1954 machten die zunehmenden Aktivitäten des Vereins es notwendig, dass neben dem Chorleiter noch ein Vizechorleiter zur Verfügung stand, der kurzfristig bei besonderen Anlässen die Stabführung des Chores übernehmen konnte. In Werner Fuchs wurde ein junger und fähiger Sänger gefunden, der bereit war, dieses nicht ganz einfache Amt zu übernehmen.

Am 12. Februar 1957 wurden zum 1. Mal die Frauen zu einer Singstunde eingeladen.

Der Chor nahm in den darauffolgenden Jahren an vielen Veranstaltungen, wie an Wettstreiten, Konzerten und auch am Rundfunksingen im Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt teil.

 

 1969 Hans Weiß

Als neuer Dirigent konnte am 1. April 1969 Herr Hans Weiß aus Watzenborn-Steinberg gewonnen werden. Unter seiner Stabführung nahm der Chor einen ungeahnten Aufschwung. Von Jahr zu Jahr erreichte der Chor einen höheren Leistungsstand. Neben einer nun immer aktiver werdenden Sängertätigkeit kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Es gab wundervolle Auftritte, Konzerte, die „Weiß-Treffen“ und Reisen, weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der Chor prägte die Region. Nicht zuletzt reichen die Wurzeln des jetzigen Chores Cantiamo in die Zeit mit Hans Weiß zurück.

 

1998 Uwe Henkhaus

Uwe Henkhaus wurde neuer Chorleiter, die erste Chorprobe mit ihm fand am 12. Januar 1998 noch im Foyer der Stadthalle Staufenberg statt. Doch am 17. Mai 1998 konnte die Einweihung unseres heutigen Vereinsheims gefeiert werden und am 25. Mai des gleichen Jahres wurde die erste Singstunde im neuen Vereinsheim abgehalten. Es wurde weiter auf hohem Niveau gearbeitet und mit Einsingübungen und Stimmbildung an den Höhen und Tiefen mit Erfolg gefeilt. Auch in dieser Zeit wurden die mittlerweile traditionellen Veranstaltungen mit großem Erfolg besucht und die Reisen sind vielen unvergesslich geblieben. Die Auftritte des jetzigen Chores Cantiamo mehrten sich, da es in der Chorlandschaft nun immer mehr „Junge Chöre“ gab. Hin und wieder griff neben Werner Fuchs nun auch Jens Hormann zum Dirigentenstab, wenn der Chorleiter verhindert war.

 

2007 Hermann Wilhelmi

Seit 2007 stehen beide Chöre unter der musikalischen Leitung von Hermann Wilhelmi aus Laubach. Keine einfache Aufgabe für einen Chorleiter in dieser Zeit. Die Chorlandschaft der gemischten Chöre ist im Wandel begriffen, viele Traditionsvereine sind wegen fehlender aktiver Sängerinnen und Sänger nicht mehr singfähig oder stehen vor der Auflösung, einige Veranstaltungen gibt es heute nicht mehr. Mit Hermann Wilhelmi hat der Verein einen Chorleiter verpflichtet, der nicht auf eine Musikrichtung festgelegt ist und den Spagat zwischen Alt und Jung, Tradition und Moderne meistert. Es gibt immer noch schöne Örtlichkeiten und Anlässe, unseren Chorgesang zu Gehör zu bringen. In den Chorproben gibt es Stimmbildung, Proben für die anstehenden Auftritte und im Anschluss ein gemütliches Beisammensein. Gerne geht der Verein auch noch auf große Fahrt und weiß von wunderschönen Reisen zu berichten. Schauen Sie vorbei und werden Sie ein Teil unserer Vereinsgeschichte….

 

 

von Manuela Walther, im April 2014

 

Nachfolgend eine kleine Bildauswahl, an der sich auch der Wandel des  äusseren, visuellen Erscheinungsbild des Vereines ( und einiger seiner aktiven Streiter) von heute bis zurück ins Jahr 1929 nachvollziehen lässt.   

Anm: Alle Bilder können durch anklicken vergrössert werden !

 

Der chor 2013  ( Wettstreitsingen , Musica sacra, 13.09.2013 in Steinbach ) 

Der Chor 2012  (Weihnachtssingen im Forum Wetzlar  Dezember 2012)

Der Chor 2011  (Konzert junger Chöre in Buseck 29.10.2011 )

Der Chor 2010  (Kritiksingen Chorverband Hessen  2010)

Der junge Chor 2009 ( "Chor & Comedy" 25.10.2009 in Watzenborn-Steinberg)

Der junge Chor 2008  (Kritiksingen in Watzenborn-Steinberg  07.03.2008 )

Der gemischte Chor 2008  (Kritiksingen in Watzenborn-Steinberg 07.03.2008)

Sing a Song 2004

Sing a Song  2003 

Der gemischte Chor 2003

Die Sängervereinigung Staufenberg im Jahr 2002

Die Sängervereinigung Staufenberg im Jahr 1999

Die Sängervereinigung Staufenberg 1996 

Die Sängervereinigung Staufenberg im Jahr 1995

Die Sängervereinigung Staufenberg im Jahr 1994

Die Chorjugend 1990

Chorprobe 1990 im alten Vereinslokal Geißler

Die Sängervereinigung 1989  auf Reisen

Die Sängervereinigung 1988 auf Reisen

Der gemischte Chor 1987

Die Sängervereinigung 1984 auf Reisen

Der gemischte Chor 1979

1976 beim Wettstreit in Somborn

Der gemischte Chor 1970 

Die Sängerjugend 1968

Der Männerchor 1966 

Der Frauenchor 1964

und der Männerchor in 1964

Die Sängervereinigung Staufenberg im Jahr 1964

Der Männerchor 1961

Schöne Bilder aus 1955 .  Zum vergrössern anklicken !


Der "Gesangverein Staufenberg" 1933 

Die ältesten Bilder aus ca 1929.  Zum vergrössern bitte anklicken !


Eher für  Insider, die noch tiefer erinnernd in einzelne Details der Vereinsgeschichte vordringen wollen, sei der nachfolgende Text empfohlen, aus dem der oben vorangestellte Ausug der Vereinshistorie in den wesentlichsten Abschnitten extrahierend erarbeitet wurde....

Viel Spass beim tiefen Stöbern in gelebter und ggf. persönlich miterlebter Vereinsgeschichte ....

Geschichte des Chorgesangs in Staufenberg

 

Ein kleines Lied! Wie geht’s nur an, dass man so lieb es haben kann, was liegt darin? Erzähle! Es liegt darin ein wenig Klang, ein wenig Wohllaut und Gesang und eine ganze Seele.

Maria von Eber-Eschenbach

 

 

Gesungen wurde zu allen Zeiten. Gesang vertreibt das Leid. Gesang ist aber auch Ausdruck höchster Freude. Im Jahre 1809 gründete Karl Friedrich Zelter den ersten deutschen Gesangverein, die Berliner Liedertafel. Aber erst nach 1848 und erst nachdem man sich patriotisch zum deutschen Vaterland bekannte, wurde Chorgesang in Deutschland heimisch. Es waren zunächst nur Männerchöre, die Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Boden schossen.

 

Singverein Staufenberg

 

Auch in der Staufenberger Bevölkerung kam um 1850 der Wunsch auf, einen eigenen Gesangverein zu besitzen. Diesen Wunsch lenkte der Schullehrer Ludwig Gompf in eine geordnete Richtung und gründete 1854 in Staufenberg einen Gesangverein. Von der Gründung selbst fehlen alle Unterlagen. Es gibt aber handschriftliche Liederbücher, die ganz eindeutig auf das Gründungsjahr hinweisen. Jedoch wurde bereits vor dieser Zeit gesungen. Ein Beweis ist das Chorbuch von Johannes Fischer. Er lebte vom 25.5.1834 bis 25.1.1890 und wohnte in der Vorstadt 3. Er war der Ur-Ur-Urgroßvater unserer aktiven Sängerin Susanne Wachholz. Dieser erste Gesangverein nannte sich SINGVEREIN STAUFENBERG. Über seine Aktivität ist wenig zu berichten, jedoch liegt aus dem Jahre 1863 folgender Bericht vor:

 

„Den 25 ten Juni d.J. Nachmittags nach 1 Uhr gelangten Seine Königliche Hoheit Großherzog von Hessen und bei Rhein pp. auf seiner Rundreise durch die Provinz Oberhessen mit Gefolge aus dem Hinterlande in Lollar an, wo auf dem festlich geschmückten Bahnhofe allerhöchst dieselben von den geistlichen und den weltlichen Behörden, dem Baron von Rabenau, Georg Buderus, eines Eisenhüttenbesitzers, den Veteranen, Turnern der Schuljugend und einer zahlreichen Volksmenge bei dem Aussteigen aus dem Bahnzuge mit herzlicher Anrede, einem einstimmigen dreimaligen Lebehoch, einem Festgedicht und Bouguet und der hessischen Nationalhymne solem empfangen wurde. Nachdem der Landesvater alle Anwesenden in seiner schlichten Weise huldreichst begrüßt, besah er sich die neuerbaute schön dekorierte Main-Weser-Hütte an und fuhr dann an dem mit Fahnen dekorierten Kirchberg vorüber, wo sich die Gemeinde Ruttershausen mit der Schuljugend zur festlichen Begrüßung aufgestellt hatte, zur Mittagstafel nach Friedelhausen, wohin auch der Geistliche und Georg Buderus zur Tafel eingeladen mit Baron von Rabenau fuhren. Während der Tafel ertönten aus dem nahen Walde die Gesänge des Staufenberger Singvereins und nach derselben gegen 5 Uhr setzten Allerhöchst dieselben nebst Gefolge ihre Rundreise nach Londorf fort, über Staufenberg, wo an einer errichteten Ehrenpforte die Gemeinde mit der Schuljugend aufgepflanzt ihrem Landesvater ihre Liebe, Treue und Anhänglichkeit zu beweisen suchten und über Mainzlar, wo gleichfalls die Gemeinde nebst der Schuljugend festlich aufgestellt Allerhöchst dieselben freundlich bewillkommneten. Möchte der Großherzog diese alte angestammte Liebe, Treue und Anhänglichkeit seiner biederen Hessen anerkennen und dem so unheilvollen Einfluß der Jesuiten im Lande ein Ende machen.“

 

Als Gompf 1873 nach Darmstadt-Eberstadt zog, nahm die Vereinsarbeit Rückschläge hin. Aus dieser Zeit sind kaum Unterlagen vorhanden. Auch durch den Krieg 1870/71 dürfte die Arbeit des Vereins fast zum Erliegen gekommen sein. Im Juni 1876 hatte der Verein einen öffentlichen Auftritt. Hierzu wird folgendes berichtet:

 

„Unter Mitwirkung der Gesangvereine Daubringen, Fronhausen, Salzböden und Staufenberg wurde auf der Burgruine zum besten der Überschwemmungsopfer von Heidesheim ein Konzert abgehalten. Der Erlös für Eintrittsgeld wurde der Expedition des Giessener Anzeigers überschickt und von da aus, abzüglich der Inseratsgebühren dem Hilfskomitee in Heidesheim mit Mark 28,80 überreicht.“

 

Gesangverein Staufenberg

 

In den Folgejahren verbreitete sich der Wunsch, einen neuen Gesangverein zu gründen. Treibende Kraft war der Dreher Heinrich Kuhl. Von der Wanderschaft, die ihn 1878 wieder nach Staufenberg zurückführte, brachte er das Lied „Nach meiner Heimat zieht michs wieder“ mit, das er mit Freunden einstudierte und sang. So kam es zu einer Neugründung. Nach verschiedenen Vorarbeiten wurde am 16. Januar 1879 zu einer Gründungsversammlung eingeladen. 42 Sänger waren anwesend, als sich der neue Verein den Namen GESANGVEREIN STAUFENBERG gab. Unter der Leitung von Herrn Gringel wurden nun regelmäßig Singstunden abgehalten. Erster Präsident wurde Heinrich Kuhl. Der Verein trat alsbald dem Busecker-Sängerbund bei. Doch bereits im Jahre 1885 gründeten die Vereine Salzböden, Staufenberg, Treis, Mainzlar, Fronhausen und Daubringen in der Gaststätte Geißler den Lahn-Sängerbund.

 

Gesangvereine pflegten um diese Zeit nicht nur den Gesang, sondern es waren auch patriotische Vereine. Zu einem solchen gehörte somit auch eine Fahne. Diese erste Fahne des Gesangverein Staufenberg wurde bereits 1884 geweiht. Margarethe Braun überreichte sie dem ersten Fahnenträger Fritz Neeb. Sie kostete immerhin 290 Mark, ein gewaltiger Betrag, der nur durch Spenden aufgebracht werden konnte, wenn man bedenkt, dass etwa im Jahre 1907 der monatliche Beitrag nur 25 Pf. betrug. Im Übrigen lässt sich über die Aktivität des Vereins wenig sagen, denn es liegen nur Berichte von den Jahreshauptversammlungen vor. Der Vorstand wechselte fast jedes Jahr. Es war üblich, für die Familie eines verstorbenen Sängers zu sammeln. Am 9. März 1884 z.B.:

 

„Bei dem heute abgehaltenen Konzert habe ich für die Familie des verstorbenen Vereinsmitgliedes Ludwig Vogel VII. den Betrag von 4 Mark 23Pf. eingesammelt, welches ich heute der Witwe desselben übergebe.“

Staufenberg, den 11. März 1884, Heinrich Rolshausen, Präsident.

 

Auch bei finanziellen Schwierigkeiten wurden die Mitglieder unterstützt. So ist im Protokollbuch zu lesen:

 

Geschehen zu Staufenberg, 15.November 1902:

„In der heutigen Sitzung des Gesangvereins wurde durch Stimmenmehrheit beschlossen, dem Mitglied Heinrich Schwalb 12 Mark, schreibe zwölf Mark aus der Vereinskasse zu geben, weil ihm zum zweitenmal seine Scheune ohne versichert zu sein abbrannte.“

 

Um die Jahrhundertwende sank die Sängerzahl bis auf 25 Sänger. Bald jedoch wuchs die Chorstärke wieder. Auch dürfte ein Sängerfest im Jahre 1904 das Zusammengehörigkeitsgefühl wesentlich verstärkt haben. Durch dieses gelungene Fest stieg auch das Vereinsvermögen. Es wurde ein Überschuß von 128 Mark erzielt. So wurde der Beschluss gefasst, dass der Festbeitrag von damals, immerhin 1 Mark pro Person, zurückgezahlt wurde, und dass ein Teil des Geldes bei der Spar- und Vorschusskasse zu Staufenberg eingezahlt werden sollte. Es war dies das erste bekannte Konto des Vereins.

 

Der Aufschwung des Vereins wurde durch den ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Viele Männer waren im Felde und an geregelte Übungsstunden war nicht zu denken. Erst 1919 nahm der Verein mit 46 Mitgliedern seine Tätigkeit wieder auf. Heinrich Kraft I., Heinrich Heidt, Konrad Moos, Ludwig Felde, Ludwig Stephan, Hermann Rühl, Heinrich Deutsch, Heinrich Becker, Louis Deibel und Louis Fink kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück. Das Amt des Dirigenten wurde aushilfsweise durch den Lehrer Schlapp übernommen, der für einen Monat den Dirigentenstab an Herrn Schönhaber weitergab. Ab Oktober nach Kriegsende war dann Herr Wickert Dirigent des Vereins.

 

Nach dem verlorenen Krieg gab es zwischen den Sängern erhebliche politische Differenzen. Im Protokoll der Generalversammlung vom 5. Januar 1922 heißt es:

 

„Wir hatten ein Jahr der Krise zu überstehen. Schon im Winter 1920/21 konnte man vernehmen, dass ein Antrag eingebracht werden sollte, der Verein möge dem Arbeitersängerbund beitreten. Aber damals fühlten sich die Antragssteller zu schwach, es verblieb einstweilen, aber die Einigkeit im Verein war nicht mehr die alte. Die politischen Gegensätze traten mehr und mehr zu Tage. Am 28. Juli wurde ein Antrag von Dorfeld eingebracht, der Verein möge sich einem Bunde anschließen. Die Abstimmung ergab: für einen Bund. Heinrich Schmuck stellte den Antrag, dem Arbeitersängerbund beizutreten. Der 2. Vorsitzende stellte in der darauf abgehaltenen Generalversammlung den Antrag, der Verein möge bleiben wie es seither gewesen sei. Die Abstimmung ergab, dass der Vorschlag des 2. Vorsitzenden angenommen wurde. Zu Anfang des Jahres zählte der Verein 49 aktive, 4 beurlaubte, 16 passive und 9 Ehrenmitglieder. Durch diese Abstimmung traten nun nach und nach 13 Mitglieder aus. Der seitherige Vorsitzende Ludwig Braun wurde, da er gegen die Statuten verstoßen hatte, aus dem Verein ausgeschlossen. Die Zahl der Sänger sank bis auf 17 Mitglieder. Jedoch die Einigkeit wurde wieder größer und heute zählt der Verein 25 aktive, 4 beurlaubte, 20 passive und 10 Ehrenmitglieder. Der Verein möge weiter wachsen, blühen und gedeihen.“

 

Im Jahre 1922 löste der Musiklehrer Fritz Leib aus Gießen den seitherigen Dirigenten Wickert ab. Unter seiner Stabführung machte der Chor große Fortschritte. Pünktlichkeit und Ordnung galten als oberste Tugend. Wer zu spät kam, musste eine Strafe zahlen und wer mehrfach gegen die Vereins-statuten verstieß, wurde mit Ausschluss bedroht. In der Generalversammlung im Januar 1928 wurde unter Punkt Verschiedenes beschlossen:

 

„Es sollen die Wirte besucht werden und zwar zur nächsten Gesangstunde Wilhelm Grölz. Ferner soll das Fassbier, das bei jeder Generalversammlung getrunken wird, gleich zu Beginn aufgelegt werden. Es soll dies bewirken, dass die Leute eher da sind.“

 

Man kann sicht leicht vorstellen, wie die Beschlüsse durch das durch die Kehle rinnende Bier geformt wurden.

 

Im Jahre 1929, so war man sich einig, sollte ein Stiftungsfest gefeiert werden. Die Vorbereitungen wurden bereits ein Jahr vorher getroffen und waren nicht weniger aufregend als heute. Im Herbst 1928 löste Otto Rudolph den seitherigen Dirigenten Leib ab. Er regte an, einen gemischten Chor zu gründen. Eine, wie sich zeigte, für die Zeit sehr weitreichende Entscheidung. Der Gründungstag war der 29. November 1928.

Das Stiftungsfest am 9. und 10. Juni 1929 wurde ein großer Erfolg. Es gab ein Wertungssingen der Bundesvereine des Lumdatal-Sängerbundes im Saal der Burg Staufenberg, einen Festzug durch den Ort, Ansprachen, Ehrungen und anschließend einen Massenchor der Bundesvereine. Aus dem Protokollbuch gehen weitere Aktivitäten in dem gleichen Jahr hervor, so am 1. Weihnachtsfeiertag:

 

„Der Verein trug mit dem gemischten Chor und den Schulkindern eine Weihnachtskantilene in der Kirche vor. Es wirkten dabei mit: Herr Lehrer Rabenau an der Orgel, Musiker Leib Violine und Herr Dietz als Sprecher. Das Weihnachtsstück fand allgemein sehr gute Aufnahme. Der Verein kann dies als einen guten Erfolg und wieder einen Schritt vorwärts buchen. Dekan Gussmann sandte ein Schreiben an den Verein, worin er allen Mitwirkenden bei der Weihnachtskantilene dankte und 30 Mark beifügte für einen Teil der Unkosten.“

 

Ohne Zweifel war nach dem gelungenen Fest ein Aufwärtstrend zu erkennen. Der Chor nahm an Wertungssingen, so z.B. am 15. Juni 1930 in Nordeck, mit Erfolg teil. Am 5. Juli 1932 wurde das Bundeswertungssingen in Geilshausen durchgeführt. Der Chor sang dort als aufgegebenen Chor „Deutsches Volksgebet“ und als selbstgewählten Chor „Im Holderstrauch“. Der Gemische Chor brachte „Tag des Herrn“ und „Unter allen Wipfeln ist Ruh“. Im Jahre 1933 besuchte der Gesangverein den befreundeten Verein in Frankfurt Bonames. Über diese Reise ist ein genauer Bericht verfasst worden:

 

„Wir fuhren mit 2 Postautobussen um ½ 4 Uhr von hier ab. Es beteiligten sich 71 Sänger und Sängerinnen daran. Von jeder Person wurde 1,30 Mark erhoben. Die ganze Fahrt machte 290 Mark das übrige legte der Verein darauf. Um 7 Uhr kamen wir in Bonames an, empfangen vom Vorstand des dortigen Vereins. Es bekam nun jeder seinen Quartierzettel. Um 9 Uhr musste alles wieder im Vereinslokal sein wo es bei Tanz, Gesang und Humor bald bis zum Morgen lustig zuging. Am Sonntagmorgen um ½ 9 Uhr musste alles wieder zur Stelle sein und wir fuhren mit unseren Autos nach Homburg und besichtigten dort das Schloß. Von da aus fuhren wir nach der Saalburg, einer alten Römerburg. Es war sehr Interessantes zu sehen. Auch im Museum waren wir, wo viele Ausgrabungen usw. zu sehen waren. Nun war es Zeit wieder nach den Quartieren abzurücken. Um ½ 1 Uhr waren wir wieder in Bonames. Am Nachmittag um ½ 3 Uhr machten wir dann noch eine Tour nach Frankfurt in die Festhalle, wo gerade das große Keglerfest stattfand. Auf beiden Touren hatten es sich eine Anzahl des dortigen Vereins nicht nehmen lassen uns ein treuer Führer zu sein. In Frankfurt hielten wir uns 1 + ½ Stunde auf und nun ging es wieder nach Bonames. Nun nachdem wir Abschied von unseren Quartieren genommen hatten, brachten wir dem 1. Vorsitzenden noch ein Ständchen und fuhren dann wieder zurück nach der Heimat wo wir um ½ 10 Uhr ankamen. Diese schöne Sängerfahrt wird jedem noch lange in Erinnerung bleiben. Nun setzte der Verein die Gesangstunde wieder einige Wochen aus, die erste hielten wir wieder am 31.8.1933.“

 

Der Singstundenbesuch lies jedoch in der Folgezeit nach. Der Grund dafür war die Unzufriedenheit mit dem Dirigenten. Dies führte zur Ablösung von Otto Rudolph.

 

Arbeitergesangverein Staufenberg

 

Die unterschiedlichen politischen Auffassungen der einst einigen Sänger führten dazu, dass am 10. September 1921 in der Gaststätte Geißler ein neuer Gesangverein gegründet wurde. Der Verein gab sich den Namen ARBEITERGESANGVEREIN STAUFENBERG. Erster Dirigent wurde Herr Meyer aus Wieseck, der im Juli 1922 von Herrn Georg Burger aus Watzenborn-Steinberg abgelöst wurde. Über die Tätigkeit des Vereins ist wenig bekannt, da die Unterlagen im Jahre 1933 nahezu ausnahmslos beschlagnahmt wurden und nach dem Krieg nicht mehr auffindbar waren. Jedoch ist unumstritten, dass der Wettbewerb zweier Gesangvereine in Staufenberg das gesangliche Niveau stark erhöhte. Bezeichnend dafür ist das Wertungssingen 1923, wo beide Gesangvereine Staufenbergs vertreten waren und die stärksten Chöre stellten. Im gleichen Jahr wurde an einem Wettstreit mit Pflichtchor in Alsfeld teilgenommen, wo man trotz stärkster Konkurrenz hinter Wetzlar Platz 2 errang. Louis Braun war der 1. Vorsitzende, Heinrich Weimer Schriftführer und Karl Klinkel Rechner. Im April 1925 verunglückte der Vorsitzende in der Lehmkaute tödlich. In der daraufhin abgehaltenen Versammlung wurde Heinrich Weimer zum neuen Vorsitzenden gewählt. Louis Deibel und Karl Klinkel waren weitere Vorsitzende. Das erste Pfingstkonzert auf der Burg im Jahre 1925 wurde ein Erfolg. Weitere Wettstreitbesuche in Watzenborn-Steinberg und im Saalbau Junghofstraße in Frankfurt zeugen von einer regen Vereinsarbeit. Der Verein zählte über 40 aktive Sänger und war Mitglied des Arbeiter-Sängerbundes.

 

Die Zeit nach 1933

 

Als der im Jahre 1921 gegründete Arbeitergesangverein durch die Nationalsozialisten aufgelöst und der Dirigent dadurch frei wurde, war es naheliegend, Georg Burger zum neuen Dirigenten des Gesangvereins zu ernennen, zumal er die Gewähr bot, etliche Mitglieder seines früheren Vereins für den Chor zu gewinnen. Im Bericht über die Generalversammlung 1935 heißt es u.a.:

 

„Es wurde einstimmig beschlossen, am 2. Pfingstfeiertag ein Konzert auf der Burg abzuhalten. Adolf Geißler stellte den Antrag, die Geige des früheren Arbeitergesangvereins, welche die Gemeinde gekauft hatte, wieder für den Verein zurückzukaufen.“

 

Familienabende, Konzerte auf der Burg, Besuche von Sängerfesten befreundeter Vereine, Ausflüge und Weihnachtsfeiern waren die Schwerpunkte des Programmes nachfolgender Jahre. Mit Beginn des 2. Weltkrieges musste die Aktivität des Vereins leiden, da mehr und mehr Männer zum Militär eingezogen wurden. Der letzte Bericht von einer Generalversammlung datiert vom 14. Februar 1942. Aus dem Krieg kehrten die Sangesfreunde Ludwig Hormann, Ludwig Fink, Karl Zecher, Willi Schwarz, Karl Vogel, Hugo Grölz, Wilhelm Zecher, Hans Häuser, Karl Stephan und Heinrich Rohrbach nicht mehr zu ihren Familien zurück.

 

Neubeginn nach dem zweiten Weltkrieg 1947

 

Nach dem Krieg war wegen der vielen Schwierigkeiten zunächst an eine geregelte Singtätigkeit nicht zu denken. Durch Militärgesetz waren 1945 alle bestehenden Vereine aufgelöst worden, die Vereinsvermögen waren beschlagnahmt. Im Jahre 1947 ergriff Adolf Geißler die Initiative und auf seine Anregung fanden sich am 3. August 1947 im Gasthaus Geißler 45 Sänger zur Wiedergründung zusammen. Nach dem Krieg hatte sich die Gesinnung gewandelt. Die alten Gegensätze waren vergessen und so fanden sich Mitglieder aus beiden früheren Gesangvereinen zusammen und gründeten die SÄNGERVEREINIGUNG STAUFENBERG. Die Vermögen der beiden früheren Vereine sollten nach Freigabe durch die Militärregierung Eigentum der neu gegründeten Sängervereinigung werden. Chorleiter wurde wieder Georg Burger.

Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre berichtete der Schriftführer Karl Klinkel von einer Fülle von Veranstaltungen. Am 9. und 10. Juni 1951 fand ein Sängerfest statt, das als vorbildlich und hervorragend in Organisation und Ausführung bezeichnet wird. Vielleicht war diese Tatsache der Grund, dass die Sängervereinigung in diesem Jahr einen Zugang von 17 neuen Sängern verzeichnen konnte. Am 23. Januar 1954 löste Herr Arthur Stark aus Gießen den langjährigen Chorleiter Georg Burger ab.

Herr Burger wurde wegen seiner Verdienste zum Ehrenchorleiter des Vereins ernannt. Eine große Anzahl neuer aktiver Mitglieder konnte aufgenommen werden. Die zunehmenden Aktivitäten des Vereins machten es notwendig, dass neben dem Chorleiter noch ein Vizechorleiter zur Verfügung stand, der kurzfristig und schnell auch bei besonderen Anlässen die Stabführung des Chores übernehmen konnte. In Werner Fuchs wurde ein junger, von der Sangeskunst besessener und fähiger Sänger gefunden, der bereit war, dieses nicht ganz einfache Amt zu übernehmen.

In der Generalversammlung am 12. Januar 1955 wurde der langjährige Vorsitzende Ludwig Fuchs für seine verdienstvolle Arbeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In dieser Zeit wurden ausser Chorwerken auch Operetten aufgeführt. Großen Erfolg hatte die Volksoperette „Heidegretel“. Die dort benötigten weiblichen Stimmen mögen den Gedanken gefördert haben, nun auch wieder einen Frauenchor ins Leben zu rufen. In der Generalversammlung des nachfolgenden Jahres wurde der Antrag bei zwei Neinstimmen und 3 Enthaltungen angenommen.

Am 12. Februar 1957 wurden zum 1. Mal die Frauen zu einer Singstunde eingeladen. Es waren 15 Personen anwesend. Von Singstunde zu Singstunde wuchs der Chor langsam auf 30 Mitglieder an. Schon am 30. März des gleichen Jahres während des Familienabends trat der Frauenchor zum 1. Mal mit zwei Chören an die Öffentlichkeit und erntete reichen Beifall. Im gleichen Jahr veranstaltete der Verein ein Stiftungsfest. Es trafen sich die sechs unter der Leitung von Arthur Stark stehenden Chöre Inheiden, Birklar, Wißmar, Gießen und Frauenchor Allendorf/Lahn mit unserem Chor zu einem freundschaftlichen Sängertreffen. Im November wurde die Operette „Meine Herzenskönigin“ aufgeführt. Diese war sehr gut besucht und fand großen Anklang. Des großen Erfolges wegen wurde die Aufführung im Januar 1958 wiederholt.

Am 13. Juli des gleichen Jahres fand ein Rundfunksingen im Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt statt. Die Aufnahme wurde am 18. Januar 1959 gesendet. In diesem Jahr entwickelte sich auch eine rege Reisetätigkeit. Es wurden Sängerfeste und Freundschaftssingen vieler benachbarter und weiter entfernt liegender Vereine besucht. Am Osterfeiertag wurde regelmäßig ein Chor- und Orchesterkonzert durchgeführt. Im Protokollbuch von 1961 ist zu lesen, dass während des Osterkonzertes auf der Burg der Männer-, Frauen- und Gemischte Chor sowie der Kinderchor unter der Leitung von Herrn Hauptlehrer Robert Becker das Programm gestalteten. Robert Becker bemühte sich in rührender Weise um den Sängernachwuchs und investierte viel Zeit und Mühe in diese Tätigkeit.

Vom 20. bis 22. Juni 1964 feierte der Verein sein 110 jähriges Jubiläumsfest. Es war schönes Wetter an allen Tagen und am Sonntag ging ein großer Festzug durch die Stadt. Zum 2. Mal in der Geschichte des Vereins wurde ein Festbuch herausgegeben. Dieses Fest ist auch heute noch vielen Mitgliedern in bester Erinnerung.

Am 28. März 1965 wurde die am 16. Februar des gleichen Jahres gemachte Rundfunkaufnahme in der Sendung „Stunde des Chorgesangs“ vom Hessischen Rundfunk übertragen. Einige Wochen später wurden in einer anderen Sendung noch einmal einige Chöre übertragen. Daraus ist ersichtlich, dass in fachkundigem Kreise der Programmgestalter die Aufnahme Anklang fand. Regelmäßig wurden Konzerte gegeben, Wertungssingen besucht und zahlreiche Vereine musikalisch in ihrer Arbeit unterstützt.

 

Aufgrund verschiedener Anregungen aus dem Kreis der Chormitglieder schlug der Vorstand im Jahre 1969 einen Chorleiterwechsel vor. In einer geheimen Abstimmung am 18. März 1969 sprach sich die überwältigende Mehrheit für einen Wechsel aus. Als neuer Dirigent konnte am 1. April 1969 Herr Hans Weiß aus Watzenborn-Steinberg gewonnen werden. Unter seiner Stabführung nahm der Chor einen ungeahnten Aufschwung. Die Singstunden wurden gestrafft. Es wurde effizienter und auch zielstrebiger gearbeitet, Motorik und Rhythmus des Chores verbessert, auf akzentuierte Ausdrucksweise geachtet. Schon im November des gleichen Jahres wurde unter Leitung des neuen Chorleiters ein Konzert durchgeführt, das den Leistungsanstieg verdeutlichte. Von Jahr zu Jahr erreichte der Chor einen höheren Leistungsstand, der sich deutlich in den Benotungen widerspiegelte. Neben einer nun immer aktiver werdenden Sängertätigkeit kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz.

 

Nachfolgend eine Aufstellung wichtiger Daten der Jahre bis 2003:

 

1969 Dem traditionellen Pfingstkonzert auf dem Schulhof folgte vom 31.5. bis 8.6. eine gut organisierte Sängerfahrt nach Bruck in Tirol. Ein Konzert im Burgsaal, die Teilnahme am Weiß-Treffen beim Sängerkranz „Watzenborn-Steinberg“ sowie weitere Auftritte, z.B. bei den Sängerfesten in Pohlheim und Odenhausen rundeten ein aktives Jahr ab.

 

1970 Sehr erfreulich war die Bewertung unserer Liedvorträge beim Kreiswertungssingen, sehr gut – hervorragend – das tat gut. Die 1. Wettstreit-Teilnahme in Langgöns brachte als Ergebnis nur 1. Preise. Für die höchste Punktzahl aller teilnehmenden Chöre konnte der Tageshöchstpreis nach Staufenberg entführt werden. Sängerfestbesuche in Wieseck, beim GV Frohsinn Staufenberg/Schwarzwald, eine Konzertteilnahme in Heuchelheim, das Weiß-Treffen in Staufenberg und ein Liederabend in Odenhausen zeugen von sehr großer Aktivität.

 

1971 Unsere Teilnahme beim Kreiswertungssingen in Buseck ergab wieder ein positives Ergebnis, was so ein Chorleiterwechsel doch alles bewirken kann! Der GV Frohsinn Staufenberg/Schwarzwald war bei uns zu Gast. Das Pfingstkonzert, der Sängerfestbesuch in Wißmar, das Weiß-Treffen, ein Ausflug der Frauen und später der Tagesausflug ins Aartal waren nur einige Stationen des Jahresprogramms. Höhepunkt: Sängerwettstreit in Leihgestern am 4. Juni, Ergebnis: Alle 1. Preise der gemischten Chorklasse. Auswirkung: Freude pur!

 

1972 Im vollbesetzten Burgsaal sorgte wieder einmal der jährliche Familienabend für gute Laune. Das sehr gute Ergebnis beim Kreiswertungssingen in Wißmar, das Pfingstkonzert, der Sänger-festbesuch in Daubringen, der Liederabend – diesmal in Odenhausen, die Mitwirkung beim Altennachmittag der Stadt, und und und.... Es war wieder ein sehr aktives Jahr. Am 2. Juli nahm der Chor in Nieder-Roden an einem Wettstreit teil. Das Ergebnis: Alle 1. Preise – der Wahnsinn!

 

1973 Nach vielen Jahren verdienstvoller Mitarbeit im Vorstand wurde Herr Heinrich Grölz zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Die Sängerfeste in Fronhausen, Beltershausen und Daubringen, das Weiß-Treffen in Leihgestern, die Liederabende in Odenhausen und Daubringen sowie das für uns wieder einmal sehr gute Ergebnis beim Kreis-Wertungssingen in Reiskirchen sorgten für gute Stimmung im ganzen Verein. Abgerundet wurde die positive Entwicklung des Chores beim Pokal-Wettstreit in Garbenteich. Einmal mehr wurden wir mit allen 1. Preisen ausgezeichnet.

 

1974 Inzwischen schon Tradition – unsere Frauen machten einen Ausflug. Am 15. Juni führte eine Tagesreise den Verein nach Staufenberg in Niedersachsen. Der Sportverein 1899 Staufenberg e.V. feierte sein 75-jähriges Bestehen. Beim Kommersabend wurde das Singspiel „Dorfschwalben aus Österreich„ durch unseren Chor musikalisch umrahmt. Am Festzug nahmen wir mit einer Fußgruppe und einem Festwagen teil. Das Konzert mit dem MGV Cäcilia Lindenholzhausen und Frohsinn Langgöns war eine Demonstration sehr guten Chorgesanges. Weitere öffentliche Auftritte zu den verschiedensten Veranstaltungen zählten zum Programm. Beim Sänger-Wettstreit am 15. September in Erbach im Taunus belegten wir hinter dem Elitechor „Kammerchor Hausen“ einen hervorragenden 2. Platz.

 

1975 Herr Werner Fuchs wurde nach langjähriger Vorstandstätigkeit, davon 11 Jahre als Vorsitzender, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum Jahresprogramm zählten u.a. Sängerfestbesuche in Salzböden und Mainzlar, die Teilnahme am Kreiswertungssingen in Treis, dem ersten Staufenberger Liederabend sowie das Weißtreffen in Langgöns. Beim Sängerwettstreit in Gelnhausen-Meerholz errangen wir den 1. Klassenpreis und den Ehrenpreis – toll!

 

1976 Die letzte Veranstaltung im Burgsaal war die traditionelle Faschingsveranstaltung mit dem SV. Am 27. März luden wir traditionsgemäß zum Familienabend – jetzt „Bunter Abend“ in die Mehrzweck-halle in Ruttershausen ein. Trotz Mehraufwand, es war eine gelungene Veranstaltung. Die Sängerfeste in Watzenborn-Steinberg und Hachborn, das Weiß-Treffen in Staufenberg, der Liederabend in Odenhausen, der Staufenberger Liederabend in Treis, das Kreiswertungssingen in Alten-Buseck, der Frauen-Ausflug, der Ausflug der Männer in den Vogelsberg und unsere Weihnachtsfeier in der Mehrzweckhalle in Odenhausen zeugen von einem lebendigen Vereinsleben. Vom 3.-6. September unternahmen wir mit 3 Bussen einen geselligen Ausflug nach Abtenau/Östereich. Der 30. Mai war jedoch der Höhepunkt des Jahres. Beim Sängerwettstreit in Somborn errangen wir gegen eine erlesene Konkurrenz von weiteren 6 Chören alle 1. Preise. Die Stimmung war nicht zu beschreiben, die spätere Heimfahrt für zahlreiche Chormitglieder mehr als beschwerlich, dank Bier satt.

 

1977 Die Faschingsveranstaltungen fanden in allen Räumen der Gaststätte Geißler statt, es war eng, aber schön. Zum Bunten Abend wurde in die Treiser Halle eingeladen. Anläßlich des 50. Geburtstages unseres Chorleiters Hans Weiß sangen alle Weiß-Chöre – 650 Stimmen – in Watzenborn-Steinberg. Die sehr aktive Jugendgruppe besuchte vom 28.5. bis 1.6. Berlin. Sängerfeste in Klein-Linden und Ruttershausen, das Kreiswertungssingen in Lollar, Liederabende, Adventssingen, die Mitwirkung beim Weihnachtsgottesdienst in Kirchberg sowie ein Tagesausflug ins Sauerland zählten zum Jahresprogramm. Ein gelungenes Konzert aus Anlaß des 20-jährigen Bestehens des Frauen- und Gemischten Chores im Bürgerhaus Lollar fand zusammen mit dem GV Eintracht Ockstadt und dem MGV Frohsinn Langgöns statt.

 

1978 Die Jugendabteilung fuhr vom 3. bis 7. Februar ins winterliche Abtenau in Österreich. Im März erhielten wir aus der Hand des Landrates Dr. Rehrmann während des Liederabends in Ruttershausen die „Silberne Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten“ überreicht. Sängerfestbesuche in Watzenborn-Steinberg und Roth, das jährliche Weißtreffen, das Kreiswertungssingen in Heuchelheim, die Teilnahme an der Einweihungsfeier der neuen Stadthalle am 25. Mai, der Bunte Abend, erstmals in der Stadthalle, sowie eine Urlaubsfahrt vom 22. bis 29. September nach Malgrat de Mar in Spanien waren nur ein Teil eines außergewöhnlich aktiven Jahres. Am 25. Juni wurde uns während des Hessentages in Hofgeismar die Zelterplakette übereicht. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich der Gemischte Chor an folgenden 4 Chorwettbewerben beteiligte:

7. Mai in Ockstadt sämtliche 1. Preise inkl. Meisterpreis

21. Mai in Watzenborn-Steinberg 2. Klassenpreis

11. Juni in Garbenteich 3. Klassenpreis

9. Juli in Grünigen sämtliche 1. Preise

 

Am 12. November meldeten sich 33 Chöre zum Sänger-Wettstreit am 10. Juni 1979 aus Anlaß des 125-jährigen Vereinsjubiläums während des Delegiertentages in der Stadthalle an.

 

1979 Das Jubiläumsjahr begann mit einem Seniorennachmittag für unsere Ehrenmitglieder am 6. Januar im Vereinslokal Geißler. Am 31. März fand eine Gedenkfeier am Ehrenmal statt. Abends traf man sich zum Kommersabend in der Stadthalle. Zahlreiche Ehrengäste, darunter der Hess. Ministerpräsident Holger Börner, überbrachten Grüße und Glückwünsche. Als Gastchor sang der GV Eintracht Leihgestern und das Mandolinenorchester Treis umrahmte die Feier. Ehrungen, die Vereinschronik und Auftritte unseres Gemischen Chores rundeten einen feierlichen Abend ab. Am 8. Juni fand ein großes Freundschaftssingen mit 28 Gastchören im Festzelt statt. Am 9. Juni erlebten wir ein Platzkonzert und abends einen sehr gut besuchten Unterhaltungsabend. Der 10. Juni stand ganz im Zeichen des Chorgesanges. 33 Chöre aus Nah und Fern sangen in der Stadthalle und im Festzelt vor 4 namhaften Wertungsrichtern um Ehre und Preis. Mit einem zünftigen Frühschoppen und anschließendem Volksfest am Montag sowie einem Singgottesdienst am 4. November in Kirchberg klang das gelungene Festprogramm aus. Selbstverständlich hatte der Verein noch weitere Termine: Kreiswertungssingen in Treis, Sängerfestbesuche in Allendorf/Lda. und Sichertshausen, Mitgestaltung des Festkommerses der Burschenschaft „Germania“, das Weiß-Treffen in Horbach, ein Tagesausflug nach Würzburg sowie die Teilnahme an den Sänger-Wettstreiten in Beuern und Holler – jeweils sämtliche 1. Preise wurden uns überreicht. Dies war ein denkwürdiges Jahr.

 

1980 Der Chor kommt nicht zur Ruhe. Festbesuche in Kriftel, Anspach, Langgöns, beim GV Frohsinn in Staufenberg/Schwarzwald und in Staufenberg-Escherode, der Liederabend in Ruttershausen, das Kreiswertungssingen hier bei uns in Staufenberg, das Weiß-Treffen in Leihgestern, der Stadtliederabend, die Rundfunkaufnahme in Frankfurt, eine Sängerfahrt vom 5. bis 12. September nach Riva am Gardasee und der Bunte Abend sind nur ein Teil eines wieder sehr aktiven Jahres. Erstmals in der Vereinsgeschichte durften wir zu einem 100. Geburtstag ein Ständchen bringen. Unserem Ehrenmitglied Josef Lenhardt war dies vergönnt. Beim Pokalwettstreit in Heuchelheim am 15. Juni errangen wir alle 1. Preise inkl. den Meisterpreis. Am 16. September fand die Gründung unseres Kinderchores statt. Zu einem Gemeinschaftskonzert besonderer Güte trafen wir uns am 15. November mit dem GV Froschhausen, Frohsinn Wirges und Frohsinn Kronau im Westerwald. Dies war ein echter Höhepunkt für jeden Sangesfreund.

 

1981 Beim Sängerwettstreit der „Harmonie“ Watzenborn-Steinberg errangen wir alle 1. Preise. Das war Spitze! Vom 29. August bis zum 5. September wurde eine Sängerfahrt an den Plattensee in Ungarn unternommen. Der Liederabend in Odenhausen, das Kreiswertungssingen in Lollar, das Kirchberg-Konzert, Sängerfestbesuch in Oppenrod, das Weiß-Treffen in Pohlheim, das Konzert in Lohra, der Stadtliederabend in Treis, Ausflüge des Frauenchores sowie der Männer, Tanzabend und Weihnachtsfeier in der Stadthalle rundeten ein aktives Jahr ab. Am 29. März übertrug der Hessische Rundfunk in der „Stunde des Chorgesanges“ unsere Liedvorträge, die am 29. November 1980 im Funkhaus in Frankfurt aufgenommen wurden.

 

1982 Die Vereinsfahrt nach Sotschy am Schwarzen Meer vom 27. Juni bis zum 11. Juli hinterließ positive Eindrücke. Ein Tagesausflug, das Kirchberg-Konzert, ein Zeltlager der Jugendabteilung, ein Ausflug des Kinderchores, der Festbesuch in Dreihausen und unzählige weitere Zusammenkünfte. Beim Sängerwettstreit in Froschhausen errangen wir den 1. Klassenpreis, in Daubringen den 3. Klassenpreis sowie den 1. Höchsten Ehrenpreis.

 

1983 Auch in diesem Jahr wurden wieder Wettstreite besucht. Am 8. Mai in Alzenau und am 15. Mai in Wicker, jeweils 2. Klassenpreis und 1. Höchster Ehrenpreis. Vom 1. bis 5. Juni feierte Staufenberg sein 750-jähriges Jubiläum. Wir nahmen am Kommers, dem Vereinsabend, am Krämermarkt, einer Ausstellung und Festzug teil. Weiterhin sangen wir beim Kommers des GV Sängerlust Daubringen. Eine zweitägige Reise führte uns nach Staufenberg in den Schwarzwald.

 

1984 Vom 6. bis 12. Mai wurde eine Sängerfahrt nach Rasen in Südtirol unternommen. Beim Sänger-Wettstreit in Gambach ersangen wir alle 1. Preise. Ein Festbesuch in Rödgen, das Kreiswertungs-singen in Treis, das Kirchberg-Konzert, der Krämermarkt, das Weiß-Treffen, der Stadtliederabend, die jährliche Weihnachtsfeier, Wanderungen und der Tanzabend am 1. Weihnachtsfeiertag forderten wieder viel Engagement unserer Mitglieder. Am 5. Oktober fand ein sehr gut verlaufendes Chorkonzert zusammen mit dem Frauenchor aus Frankfurt–Sindlingen und dem MGV Harmonie Watzenborn-Steinberg in Pohlheim statt.

 

1985 Neben den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wirkte der Chor bei einem Konzert auf dem Kirchberg mit und besuchte die Sängerfeste in Bieber, Mainzlar, Vetzberg und Langgöns. Beim Sängerwettstreit in Lindenholzhausen wurden der 2. Klassenpreis und der 1. Höchste Ehrenpreis errungen. Unser Kinderchor feierte, verbunden mit dem 2. Kinderchortreffen des Sängerkreises Gießen, sein 5-jähriges Bestehen.

 

1986 Beim Sängerwettstreit in Londorf – diesmal mit Vizechorleiter Werner Fuchs – wurden alle 1. Preise in der gemischten Klasse errungen, welch’ ein Jubel – nicht nur bei Werner Fuchs! Vom 12. bis 14. August wurde ein Ausflug in den Bayrischen Wald mit Quartier in Bischofsmais durchgeführt. Hinzu kamen die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen, wie z.B. Bunter Abend und Weihnachtsfeier.

 

1987 In der Volkshalle zu Watzenborn-Steinberg gratulierten die Weiß-Chöre ihrem gemeinsamen Chorleiter zum 60. Geburtstag. Es war eine Demonstration guten Chorgesanges und ein großer Tag für Hans Weiß. Vom 24. Mai bis zum 3. Juni fand eine lang vorbereitete Konzertreise mit 140 Teilnehmern, davon 80 Sängerinnen und Sänger, nach Ontario/Kanada statt. Bei den Konzerten in Kitchener, Orillia und mit den Concordia Chören in Ottawa entfachten unsere Liedvortrage eine bis dahin nie gekannte Begeisterung mit stehenden Ovationen. Diese Reise war für uns eine ganz neue, positive Erfahrung. Noch heute erinnert man sich gerne daran zurück.

 

1988 Beim Sänger-Wettstreit in Reiskirchen und in Ockstadt wurden alle 1. Preise erzielt. Freundschaftssingen in Rodheim-Bieber, Großen-Buseck, Leihgestern und Garbenteich standen ebenso auf dem Programm wie eine Konzert- und Urlaubsreise vom 17. bis 24. September nach San Remo/Italien.

 

1989 Die Sängerfeste in Odenhausen, Alten-Buseck und beim MGV Eintracht Watzenborn-Steinberg wurden besucht. Vom 21. bis 24. September unternahmen wir mit zwei Bussen eine Fahrt nach Prag. Am 30. September fand in der Stadthalle ein Gala-Konzert statt. Gastchor war der MGV Cacilia Lindenholzhausen. Als Solist erlebten wir Joachim Seipp. Dies war ein Konzert besonderer Güte.

 

1990 Die Sängerfeste in Treis und Burkhardsfelden und eine Wettstreit-Beteiligung in Klein-Linden mit dem Ergebnis – alle 2. Preise in unserer Chorklasse – gehörten zum Jahresprogramm. Vom 22. bis 25.6. gastierte der Kinderchor „Lajos Bardos“ aus Budapest bei unseren Mitgliedern. Aufgrund der sehr guten Resonanz bezüglich der Konzertreise im Jahre 1987 nach Ontario bestand der Wunsch nach einer weiteren Reise nach Kanada. Nach langer, intensiver Vorbereitung besuchten wir vom 8. bis 21. Oktober die westlichen Provinzen Alberta und British Columbia. Über Calgary, Edmonton, Jasper Nationalpark, Banff, durch die Rocky Mountains nach Vancouver erlebten 151 Reiseteilnehmer, davon 86 Aktive, eine andere, sehenswerte Welt. Die Besucher unserer Konzerte waren voll des Lobes.

 

1991 Unsere Jugendabteilung unternahm einen Ausflug nach Bochum zum „Starlight-Express“ mit Abschluss in der Düsseldorfer Altstadt. Beim Sängerwettstreit am 12. Mai in Lindenholzhausen gegen weitere 4 namhafte Chöre konnten wir alle 2. Preise gewinnen. Bei seiner Deutschland-Rundreise machte der Chor „Jubilee Corale“ aus Orillia/Kanada Station in Staufenberg. Ein gelungenes gemeinsames Konzert in der Stadthalle mit anschließendem geselligen Beisammensein bis spät in die Nacht und feierlicher Verabschiedung ist allen in guter Erinnerung. Das Sängerfest in Climbach wurde besucht. Ein Halbtagesausflug an den Gederner See mit gemütlichem Beisammensein bei 20-Mann Blasmusik mit Riwwelkuchen und Hausmacher Wurst erfreute alle Teilnehmer. Frau Friedel Abel wurde nach 33 Jahren Vorstandstätigkeit zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.

 

1992 Beim Kommersabend anläßlich des 40-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Staufenberg sangen wir. Wir besuchten die Sängerfeste in Annerod und Gedern. Die Publikumsbewertung beim Sängerfest in Ober-Widdersheim brachte uns Platz 1. Mit einer Fußgruppe nahmen wir am Festzug anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt Lollar teil. Vom 3. bis 6. September wurde mit 2 Bussen eine Fahrt nach Friesland mit Stationen in Oldenburg, Norderney und Wilhelmshaven unternommen.

 

1993 Herr Ewald Steuernagel wurde nach 25 Jahren Vorstandstätigkeit, davon 4 Jahre als Vorsitzender, zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Sängerfestbesuche in Roth und Leihgestern, eine Seniorenfahrt, die Teilnahme am Weihnachtsgottesdienst auf dem Kirchberg und der 1200-Jahrfeier der Stadtteile Daubringen und Mainzlar mit Beteiligung am Festzug und Vereinsabend sind Zeugen reger Aktivität. Am 6. Juni nahmen wir am Sängerwettstreit des MGV Germania Watzenborn-Steinberg teil. Wir errangen in der Gemischten Klasse den 3. Preis. Mit 3 Bussen unternahmen wir zum ersten Tag der Deutschen Einheit eine Konzertreise nach Gera. Wir sangen in der Tonhalle und am Sonntagmorgen in der Salvatorkirche. Böse Zungen behaupteten, die Heimreise hätte länger gedauert als der Heimflug von Toronto nach Frankfurt.

 

1994 Beim Sängerwettstreit in Elz errangen wir alle 1. Preise. Anläßlich des Jubiläums der Heimatvereinigung Staufenberg sangen wir beim Burgfest. Wir besuchten das Sängerfest bei der Eintracht Watzenborn-Steinberg und veranstalteten eine Jubiläumsfeier zum 140-jährigen Bestehen, 25-jährigen Chorleiterjubiläums von Hans Weiß und dem 40-jährigen Vize-Chorleiterjubiläum von Werner Fuchs. Ein Konzert mit dem Kammerchor des Vokalkreises Gießen und dem MGV Liederkranz aus Altenbach erfreute die Besucher. Vom 8. bis 22. Oktober unternahmen wir eine Konzertreise nach Florida. Auf dem Weg von Orlando über Tampa, Clearwater Beach, Everglades, Fort Lauderdale bis Key West erlebten wir eine faszinierende Welt.

 

1995 Sängerfestbesuche in Langgöns, Wieseck und Oberweimar, ein Ausflug der Frauen nach Frankfurt zu „Holiday on Ice“, ein Ausflug der Männer nach Hopfmannsfeld im Vogelsberg zum Spanferkelessen und eine Seniorenfahrt zur Hessenmühle gehörten zu unserem Jahresprogramm. Am 17.9. feierte der Kinderchor sein 15-jähriges Bestehen unter dem Motto „Singen macht Spaß“ in der Stadthalle. Vom 30. Juni bis zum 2. Juli wurde ein Ausflug in den Elsaß mit Besuchen von Straßburg, Hoch-Königsburg, Riquewihr und Colmar unternommen. Wir nahmen Abschied von unserem langjährigen Domizil, der Gaststätte Geißler. Die Chorproben wurden nun im Foyer der Stadthalle abgehalten.

 

1996 Das 100-jährige Jubiläum des Obst- und Gartenbauvereins Staufenberg wurde musikalisch umrahmt. Beim Sängerwettstreit in Wißmar errangen wir alle 1. Preise. Vom 14. bis 22. September unternahmen wir mit 2 Bussen einen Ausflug nach Italien. Auf den Stationen Florenz, Pisa, Rom und Neapel erlebten die Reiseteilnehmer die wechselvollen Schönheiten dieses Landes.

 

1997 Die Sängerfeste in Ruttershausen, Wieseck und Salzböden, das Konzert des Sängerkreises Gießen auf dem Schiffenberg und das Jubiläumskonzert in der Kongresshalle wurden von unserem Chor mitgestaltet. Verbunden mit einem Tagesausflug gaben wir abends ein Konzert in Mörsdorf/Eifel. Dies war ein wunderbarer Abend. Zur Verabschiedung von Hans Weiß veranstalteten wir ein Konzert in der Stadthalle. Seine verdienstvolle Arbeit zum Wohle unseres Vereins wurde an diesem Abend, verbunden mit der Ernennung zum Ehrenchorleiter, mehrfach gewürdigt. Am 15. Dezember 1997 leitete Hans Weiß seine letzte reguläre Chorprobe im Foyer der Stadthalle Staufenberg.

 

1998 Uwe Henkhaus wurde neuer Chorleiter, die erste Chorprobe mit ihm fand am 12. Januar 1998 statt. Ein Konzert in Groß-Seelheim, der Festbesuch bei der Sängerlust Daubringen, ein Ausflug der Frauen nach Frankfurt, die Teilnahme am Bundesleistungssingen in Erbach/Odenwald verbunden mit einem Tagesausflug und das erstmalige Adventssingen mit allen Chören am Turm bestätigten ein reges Vereinsleben.

Die Errichtung eines Vereinsheimes beschäftigte seit Januar 1991 nicht nur unseren Verein. Zahlreiche Sitzungen, teilweise auf „Höchster Ebene“ mit Diskussionen aller Art sorgten für nicht gewollte Turbulenzen. Am 7. März 1995 fiel die Entscheidung seitens des Stadtparlamentes, dass am Kindergarten angebaut wird. Baubeginn war im November 1996, das Richtfest war am 21. Februar 1997. Am 17. Mai 1998 konnte die Einweihung gefeiert werden und am 25. Mai des gleichen Jahres wurde die erste Singstunde im neuen Vereinsheim abgehalten. Nach mehr als 8000 freiwillig geleisteten Stunden durch zahlreiche Mitglieder der Burschenschaft Germania, des Sportvereins und der Sängervereinigung wurde ein Denkmal bürgerlichen Gemeinsinnes geschaffen.

 

1999 Zum 100-jährigen Bestehen des SV 1899 Staufenberg e.V. sangen wir beim Festakt und nahmen beim Vereinsabend und am Festzug teil. Ein Konzert in Weilburg und ein Sängerwettstreit in Dutenhofen mit nicht befriedigendem Ergebnis machte nachdenklich und sorgte für Gesprächsstoff. Vom 26.3. bis 10.4. wurde eine Konzertreise in die Karibik unternommen. Auf dem Traumschiff „Aida“ genossen wir eine Woche der Superlative. Die Verköstigung, der Service und das Unterhaltungsangebot waren vom Feinsten. Die einmaligen Eindrücke der karibischen Welt werden den Teilnehmern unvergesslich bleiben. Die Gelegenheit zum anschließenden Badeurlaub in der Dominikanischen Republik wurde überwiegend genutzt.

 

2000 Das Doppeljubiläum – 20 Jahre Kinderchor und 20 Jahre Leitung des Chores durch Frau Elke Weber waren Anlass genug zum Feiern. Das Sängerfest in Mainzlar, das Konzert „Junge Chöre“ in Allendorf/Lda. und ein 2-Tagesausflug verbunden mit einem Konzert in Staufenberg-Landwehrhagen bei Kassel waren freudige Anlässe. Zu einem internationalen Chorwochenende konnten wir den Chor Fermata aus dem tschechischen Mährisch-Trübau begrüßen. Höhepunkt dieser Tage war ein gelungenes Konzert in der Stadthalle mit den Chören aus Mährisch-Trübau, Maulbach und Dautphe, das ein gelungenes Jahr abrundete.

 

2001 Wir waren Ausrichter des Qualifikationssingens zum Bundesleistungssingen des HSB in der Stadthalle. Sing a Song und der Gemischte Chor gaben ein Konzert auf dem Kirchberg. Ein Männerausflug in die Rhön, die Teilnahme beim Lichterfest in Trohe sowie die Teilnahme an Freundschaftssingen in Daubringen, Dautphe, Pohlheim, Geilshausen und Wiesenbach zeugten von reger Vereinsarbeit.

 

2002 Die Mitgestaltung des Kommersabends anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Staufenberg sowie die Teilnahme am Festzug, die Teilnahme am Bundesleistungssingen des Hessischen Sängerbundes in Langenselbold, ein Ausflug der Senioren nach Alsfeld, ein Ausflug der Frauen zum Musical „Elisabeth“ in Essen und eine Konzertreise nach Mährisch-Trübau und Prag sind in bester Erinnerung. Nette Gäste aus Frankreich waren zu Besuch in Staufenberg. Mit dem Chor „La Villanelle“ aus Grenoble veranstalteten wir ein gemeinsames Konzert, das Begeisterung auslöste. Das anschließende gemütliche Beisammensein diente ohne Zweifel der Verständigung mit unseren Nachbarn.

 

2003 Unser langjähriger Dirigent und Ehrenchorleiter Hans Weiß verstarb im Januar unerwartet im Alter von 75 Jahren. Fast 29 Jahre leitete er erfolgreich unseren Chor. Sein Leben war geprägt von der Musik.

 

Vom 14. bis 25. Mai wurde eine Konzertreise in Form einer Flußkreuzfahrt von Moskau nach St. Petersburg unternommen. Die „Faszination Russland“ zog alle Teilnehmer in ihren Bann. So verlebten wir auf den Wasserstraßen im Osten Europas eine faszinierende Kultur. Die Sängerfeste in Leihgestern und Kesselbach wurden besucht. Zum Gegenbesuch fuhr Sing a Song Anfang Oktober nach Grenoble. Ein gemeinsames Konzert mit anschließendem Vergnügen ohne Ende war wieder einmal Beweis dafür, dass Musik keine Grenzen kennt.

 

 

In den Berichten der letzten Jahre wurden die immer wiederkehrenden Veranstaltungen nicht erwähnt. Selbstverständlich zählen der Bunte Abend, die Teilnahme am Kreiswertungssingen, der Liederabend mit den Lollarer Gesangvereinen, der Musikalische Abend der Stadt Staufenberg, die Teilnahme am Treffen der Porstendorfer, die gemeinsamen Faschingsveranstaltungen mit dem Sportverein, das Waldfest am Jägerhäuschen, die Teilnahme am Krämermarkt und seit 1998 das Adventsingen am Turm zum festen Bestandteil des Jahresprogramms.

 

Was die Zukunft bringen wird, ist nicht bekannt. Eine aktive Jugendabteilung dürfte Garant für das Fortbestehen der Sängervereinigung als kulturtragender Verein der Stadt Staufenberg sein. Möge dieses 150-jährige Jubiläumsfest zur Freude aller mitwirkenden Sängerinnen und Sänger sowie aller Gäste und Besucher der Festveranstaltungen Impuls für eine weitere positive Entwicklung des Verein sein.

150 Jahre sind nicht nur eine Blick zurück, sondern immer auch nach vorn. Deshalb bietet die Sängervereinigung Staufenberg heute neben dem gemischten Chor weiteren Chorgruppen eine musikalische Heimat, um ein breites Spektrum des Chorgesangs abdecken zu können. Wir möchten sie im folgenden vorstellen:

 

 

Staufenberger Burgspatzen – unser Kinderchor

 

Im Jahre 1979 wurde im damaligen Vorstand der Wunsch geäussert, dass auch Kinder an den verschiedensten Veranstaltungen des Vereins mitwirken sollten. So gelang es, dass bereits während der Weihnachtsfeier am 16. Dezember 1979 Kinder von Mitgliedern nach intensiven Proben mit dem Vize-Chorleiter Werner Fuchs einige Lieder zu Gehör brachten. Nach gründlicher Vorarbeit des Vorstandes im Jahre 1980, hierbei ist besonders der damalige Vorsitzende Ewald Steuernagel zu erwähnen, konnte am 16. September unter Leitung von Frau Elke Weber mit 24 Kindern die erste Singstunde im Ev. Gemeindezentrum stattfinden. Seit inzwischen 24 Jahren versteht es Elke Weber, internationales Liedgut, Volks- und Bewegungslieder den Kindern mit Spaß und Freude zu vermitteln. Ihre Arbeitsweise ist sehr zeitgemäß und ihr Engagement einzigartig. Heute zählt der Kinderchor zur festen Einrichtung im kulturellen Bereich der Stadt Staufenberg und wirkt regelmäßig an den verschiedensten Veranstaltungen mit. Dies sind: der Musikalische Abend, der Bunte Abend, der Seniorennachmittag, Schul- und Kindergartenfeste, Jubiläumsfeste, Sommer- und Weihnachtsfeiern und die Ferienspiele der Stadt Staufenberg. Auch das soziale Engagement wird bei den Burgspatzen groß geschrieben. Immer wieder finden Aktionen oder auch Benefizveranstaltungen zugunsten karitativer Zwecke statt. Unter dem Motto „Kinder singen für Kinder“ haben unsere Kids hier schon mehr als einmal vorbildlich gezeigt, wie man mit Spaß auch soziale Verantwortung übernehmen kann.

Alle öffentlichen Auftritte mit Liedvorträgen, Sketchen und Mini-Play-Back-Shows werden mit großem Engagement und Ideenreichtum zusammengestellt und begeisternd aufgeführt. Genauso wichtig wie die Chorproben und Auftritte sind die geselligen Unternehmungen, die zur harmonischen Gemeinschaft beitragen. Dies sind Besuche im Holiday- und Panorama-Park, Wanderungen, Besuche in der Eisdiele und die internen Feiern. Zur Unterstützung der Chorleiterin finden sich immer wieder aktive und passive Mitglieder, die bereit sind, als Betreuer tätig zu sein.

Im Jahr 2005 kann der Kinderchor auf sein 25-jähriges Bestehen und Frau Elke Weber auf ihre 25-jährige Chorleitertätigkeit zurückblicken. Dass dies gebührend gefeiert werden muss, dürfte selbstverständlich sein.

Hoffen und wünschen wir uns alle, dass wir noch lange viel Freude am Singen unserer Jüngsten haben werden.

 

Der Jugendchor

 

Im Oktober 1997 wurde im Vorstand über die Gründung eines Jugendchores diskutiert. Sinn und Zweck war, den aus dem Kinderchor herauswachsenden Sängerinnen und Sängern weiterhin die Möglichkeit zum gemeinsamen Singen zu geben. Die Leitung der Gruppe übernahm Frau Daniela Werner und die erste Zusammenkunft interessierter Jugendlicher fand statt am 1. Dezember 1997 im Foyer der Stadthalle. Mit dem regelmäßigen Probenbetrieb konnte schließlich am 12. Januar 1998 begonnen werden.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt absolvierte die jüngste Chorgruppe der Sängervereinigung sehr erfolgreich anlässlich der Einweihung des Vereinsheims am 17. Mai 1998. Da die Beteiligung an den wöchentlichen Chorproben jedoch sehr schwankend war und sich diese Situation im Laufe der Zeit leider nicht wesentlich verbesserte, übergab Daniela Werner den Dirigentenstab an Frau Elke Weber. Sie verlegte die Chorprobe auf Dienstag und verstärkte den Jugendchor mit älteren Kindern des Kinderchores.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Jugendchor positiv. So konnte er im weiteren Verlauf des Jahres 1998 bereits bei einer Veranstaltung der Arbeiterwohlfahrt, auf der Burg, an der Weihnachtsfeier und beim Adventssingen am Turm sein Können unter Beweis stellen. Elke Weber versteht es sehr gut, die passende Chorliteratur auszuwählen. Auch durch die Zusammenarbeit mit den anderen unter ihrer Leitung stehenden jungen Chören bieten sich für die Jugendlichen immer wieder neue und interessante musikalische Möglichkeiten an.

Der Jugendchor gehört inzwischen auch bei den Veranstaltungen des Vereins zu einem festen Bestandteil. Er schließt die Lücke zwischen Kinderchor und den Erwachsenenchören unseres Vereins und komplettiert so das musikalische Angebot der Sängervereinigung, für jedes Alter die passende Chorgruppe anzubieten.

Sing a Song

 

Die Wurzeln von Sing a Song - dem junggebliebenen Erwachsenenchor der Sängervereinigung - gehen bis in das Jahr 1989 zurück. Bereits damals wurde zu besonderen Anlässen das eine oder andere Lied eingeübt, das sich von der Chorliteratur des gemischten Chores abhob.

Diese Entwicklung wurde dann im Jahr 1990 noch konkreter, als sich auf der zweiten Reise des Vereins nach Kanada eines Nachts in einer Hotelbar der Edmonton-Mall die junggebliebenen Reiseteilnehmer um den von Hans Weiß in Beschlag genommenen Flügel gruppierten. So manches Lied wurde dort bis in die frühen Morgenstunden angestimmt. Damit war endgültig die Idee eines jungen Chores geboren: frische Chorliteratur war es, nach der die Sängerinnen und Sänger lechzten.

In den folgenden drei Jahren wurden temporär Proben durchgeführt, in deren Rahmen die Chormitglieder unter der Leitung von Hans Weiß neue Lieder einstudierten und auf vereinsinternen Veranstaltungen präsentierten.

Ab 1994 gab es einen regelmäßigen Probenbetrieb im Anschluss an die Probe des gemischten Chores. Auch besuchte man zum ersten Mal einen Musikalischen Abend: A new star was born!

Auch Chorleiter Hans Weiß, der die Etablierung des jungen Chores als Initiator wesentlich vorangetrieben hat, merkte man deutlich den Spaß bei der Arbeit mit den sangesbegeisterten Leuten an. Mehr als einmal komponierte er extra für die junge Truppe neue Songs!

Von nun an gab es für den jungen Chor kein Halten mehr. Musikalisch bewegt man sich zwischen Swing, Pop, Gospel und auch Volkslieder gehören zum Repertoire. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Eine Altersgrenze gibt es bewusst nicht. Jeder, der frische Musik mag, ist Montags ab 21.00 Uhr im Vereinsheim herzlich willkommen.

Seit seinem Bestehen erfreut sich Sing a Song, wie die Chorgruppe sich nun seit ca. drei Jahren nennt, gutem Zuspruch. Die Konzerte des Chores und die öffentlichen Auftritte waren und sind ein Erfolg auf der ganzen Linie. Ein gewisses Lampenfieber gehört hier immer mit dazu. Aber es ist für die Sängerinnen und Sänger immer ein besonderes Erlebnis, wenn der „Funke“ auf die Zuhörer überspringt und keiner im Saal mehr still auf seinem Platz sitzen kann.

1998 hat Uwe Henkhaus musikalisch die Geschicke von Sing a Song in die Hand genommen. Seither gehört jedes Jahr ein intensives und spaßbringendes Probenwochenende zum festen Programm des Chores. Im Jahr 2001 stellte man sich zum ersten Mal der Kritik beim Wertungssingen des Sängerkreises Gießen: mit beachtlichem Erfolg.

Neben dem großen 150-jährigen Jubiläum kann Sing a Song in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag feiern. Singen ist „mega-in“, wie die stetig steigende Zahl vor allem junger Chöre beweist. Es wird im Chor nie langweilig und wer mitmacht, wird sich sofort wohlfühlen und lernt jede Menge nette Leute kennen.

 

Vielleicht hat der ein oder andere am Staufenberger Krämermarkt schon einmal die hausgemachten Waffeln gekostet, die der Chor dort anbietet. Weitere Events wie Grillfeiern und Besuche von Konzerten anderer junger Chöre stehen in unregelmäßigen Abständen auf dem Terminkalender.